Sommerferien in der Natur – 3 Ausflugtipps für Familien

1. Jul 2020 | Waldpädagogik in der Praxis | 0 Kommentare

Ja, Corona macht jetzt so manchen Familien einen Strich durch die sommerlichen Ferienpläne. Auch wenn die Grenzen so nach und nach wieder geöffnet werden, so herrscht doch vielerorts noch Ausnahmezustand und zurecht überlegst du dir darum die Sommerferien mit deiner Familie zuhause in der Natur zu verbringen. Damit aber nicht plötzlich ein innerfamiliärer Lagerkoller ausbricht, sind gute Ideen gefragt. Hier habe ich dir hier meine 3 liebsten Ausflugstipps für Sommerferien in der Natur zusammengefasst.

Ausflug  in den Wald

Klingt simpel! Ist es auch 🙂 Aber du kannst mir glauben, deine Kinder werden es lieben. Und je öfter ihr in den Wald geht, umso mehr Ideen werden deine Kinder haben, was sie dort allen machen können und wollen.

Falls du und deine Familie nicht sowieso zu den geübten Waldbesuchern gehören, dann empfehle ich dir wie folgt vorzugehen:

Packliste

Grundausstattung

  • Rucksack
  • Getränke in einer wiederverschliessbaren Flasche
  • Zwischenverpflegung (am besten ist natürlich eine Wurst 😉)
  • Dem Wetter angepasste Kleidung und Schuhe -> merke, im Wald ist es durchschnittlich 2-4 Grad kälter als in Ortschaften.
  • Kleine Apotheke
  • Abfallsack

Abenteuer-Equipment (je nach dem was du alles zuhause findest)

  • Taschenmesser
  • Lupe oder Becherlupe
  • Schnur
  • Fernglas/Feldstecher
  • Bestimmungsbuch
  • Kleine Schaufel

Darf ich ein Feuer machen?

Ja, aber nur in offiziellen Feuerstellen! Denn jedes wild angelegte Feuer macht die Erde darunter für lange Zeit kaputt. Stell dir mal vor, das würde jeder machen…

Idealerweise nimmst du das Feuerholz von zuhause mit, denn meistens findest du an viel besuchten Feuerstellen nur wenig Holz. Anzündwürfel und Feuerzeug solltest du natürlich auch nicht vergessen.

Regional können Feuerverbote im Wald verhängt werden. Erkundige dich bitte vorgängig bei den Gemeindewerken oder beim Forstamt.

Lasse das Feuer bitte nur kontrolliert runterbrennen oder nimm genügend Löschwasser mit. So hilfst du Waldbrände zu verhindern.

Bild zeigt ein Feuer im Wald.

Wie finde ich einen guten Waldplatz? Ich kenne mich überhaupt nicht aus!

Am einfachsten ist es, wenn du Freunde oder Nachbarn fragst, ob sie einen tollen Waldplatz kennen. Du kannst natürlich auch ungeniert beim Forstamt anrufen, denn die Förster sind froh wenn sich Waldbesucher vorgängig informieren. Google dazu einfach nach dem Ortsnamen und nach Forst, Forstamt und/oder Förster, du wirst ziemlich sicher fündig.

Sollte dir gar niemand einen Tipp geben können, dann wagt euch einfach ins Abenteuer und sucht euch euren Waldplatz selber.

Spiele im Wald

Spielideen im Wald und in der Natur gibt es tausende. Ihr könnt Hütten bauen, Versteckis oder 15/14 spielen, einen Wanderstock schnitzen, ein Waldbild legen und noch vieles mehr. Ich bin mir sicher, deine Kinder werden schon nach kurzer Zeit tolle Ideen entwickeln.

Für eine einfache Schutzsuche im Wald, findest du hier eine umfassende Anleitung, inkl. Druckvorlagen und Spielideen.

Gut zu wissen

In der ganzen Schweiz ist im Wald Fahrverbot! Parkiere dein Auto am Waldrand oder fahrt mit dem Velo.

Nimm deinen Abfall wieder mit. Warum das so wichtig ist, kannst du hier nachlesen.

Lerne die Schweizer Tierwelt kennen und besuche einen Tierpark

Tierparks und Zoos gibt es ja einige in der Schweiz. Zum Glück kann ich die auch alle mit einem guten Gewissen empfehlen, da die Anforderungen an die Haltebedingungen in der Schweiz sehr hoch sind. Hier verrate ich dir meine drei Lieblings-Tierparks.

Tierpark Langenberg, Zürich

Der Tierpark Langenberg ist ein Teil des Wildnisparks Zürich. Der Tierpark Langenberg ist der älteste Zoo in der Schweiz und wird wissenschaftlich geführt. Insgesamt 19 einheimische oder ehemals einheimische Tierarten kannst du dort anschauen. Der Park ist sehr grosszügig gestaltet.  Es hat Feuerstellen zum Grillieren oder auch ein grosses Restaurant, wenn dir das lieber ist. Auch ein kleines Naturmuseum findest du Park, solltest Lust auf noch mehr Informationen zur Schweizer Tierwelt haben.

Hier geht es zu Homepage: Tierpark Langenberg

Wildpark Bruderhaus, Winterthur

Der Wildpark Bruderhaus ist mein persönliches Juwel, mein absoluter Lieblingspark. Dort gibt es auch immer wieder etwas Neues zu sehen, denn die Gehege werden fleissig erneuert damit die Tiere in den Gehegen noch mehr Platz bekommen.

Der Park ist eher klein. Solltest du einen ganzen Tagesausflug planen wollen, kannst du den Wildpark z.B. mit einem Besuch auf der Kyburg oder in der schönen Altstadt von Winterthur kombinieren.

Du findest im Park acht verschiedene Tierarten, einen tollen Spielplatz, Picknickplätze und ein Restaurant.

Hier geht es zur Homepage Wildpark Bruderhaus

Natur- und Tierpark Goldau

Goldau ist der grösste meiner drei aufgelisteten Tierparks. Rund 100 einheimische und europäische Tierarten findest du hier. Ein Besuch im Natur- und Tierpark Goldau ist auch einen ganzen Tagesausflug wert. Da der Park sehr weitläufig ist, empfiehlt sich hier wirklich bequemes Schuhwerk mitzunehmen.

Die wohl grösste Besonderheit im Park ist, dass die Sikahirsche dort frei herumlaufen und gefüttert werden können (mit Tierpark eigenem Futter). Ein Erlebnis, das vermutlich allen Kindern in Erinnerung bleiben wird.

Hier geht es zur Homepage Natur- und Tierpark Goldau

Wichtig: Die Parks müssen sich an die aktuellen Corona-Vorschriften halten. Bitte informiere dich vorgängig darüber, wie der Einlass aktuell gehandhabt wird.

Vögel beobachten in einem Naturzentrum

Wer es lieber etwas ruhiger mag, ist in einem Naturzentrum besser aufgehoben. Dort gibt es zwar nicht so viele Tierarten auf dem Präsentierteller aber dafür ist es ein echtes Abenteuer herauszufinden, wer am Ende des Tages die meisten verschiedenen Vögel beobachten konnte.

Feldstecher, Bestimmungsbuch und Fotoaparat. Das sollte man auf einer Birding Exkursion dabei haben.

Im Kanton Zürich findest du an folgenden Orten ein Naturzentrum:

Naturzentrum Thurauen in Flaach

Naturzentrum Neeracherried in Neerach

Naturstation Silberweide in Mönchaltorf

Naturzentrum Pfäffikersee in Pfäffikon

Ausrüstung

Um Vögel zu beobachten brauchst du einen Feldstecher. Falls du keinen eigenen hast, dann kannst du in aller Regel im Naturzentrum einen mieten. Ebenso sinnvoll ist ein Bestimmungsbuch oder eine Bestimmungs-App.

Wie du am besten vorgehst, wenn du Vögel beobachten möchtest, erkläre ich in diesem Blogbeitrag. Vögel beobachten mit dem Feldstecher eignet sich für Kinder ab etwa dem 6. Lebensjahr.

Hast du mit deiner Familie auch schon Pläne für die Sommerferien geschmiedet? Schreibe mir doch deine Ideen in die Kommentare, damit hier eine schöne Sammlung entstehen kann.

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Fotos
Titelbild: Markus Distelrath, Pixabay
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