Mein Weg zum Ranger

8. Jun 2020 | Persönliches | 0 Kommentare

Mein Werdegang zum Ranger ist ungefähr so bunt wie meine erste Berufsausbildung. Falls du also schon immer mal wissen wolltest wie viele Umwege man gehen kann, um beim Traumberuf anzukommen, dann darfst du jetzt weiterlesen 😉

 

 

Alles hat einen Anfang

Als Kind war mein erster Berufswunsch Goldschmied. Mich fasznierte der Gedanke etwas schönes mit wertvollen Materialien herzustellen. Heute bin ich froh, dass ich nicht daran festgehalten habe. Feinmotorisch arbeiten und dann auch nicht viel Bewegung zu haben, das wäre absolut nichts für mich 😉

In der Oberstufe zeigte sich aber beim regelmässigen Babysitten bald, dass ich ein Händchen dafür hatte (und immer noch habe) mit Kindern zu arbeiten. Nach ein paar Schnupperwochen war es dann für mich auch auch klar: Ich werde Kindergarten-Lehrperson!

Ich musste aber bald feststellen, dass mein Vorhaben nicht ganz so einfach war wie ich mir das vorstellte. Nach der obligatorsichen Schulzeit hatte ich nämlich so gar keine Lust mehr auf Schule, ich wollte unbedingt etwas anderes machen. Aber an die Pädagogische Hochschule konnte ich auch nicht, da vor der Lehrerausbildung eine weiterführende Schule verlangt wird. Was also tun?

 

Lehrperson auf Umwegen

Zum Glück erfuhr ich am Infoabend an der Pädagogischen Hochschule, es gibt einen Weg für mich! 🙂 Eine Berufslehre mit Berufsmatura (BMS) war die Lösung. So entschied ich mich für eine Berufslehre als Malerin mit lehrbegleitender BMS. Obwohl ich nach der Lehrzeit nur kurz auf dem Beruf arbeitete, kann ich rückblickend sagen, es war alles richtig.

Ein Jahr nach der Lehrabschlussprüfung war es dann endlich soweit, ich wurde an die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) zugelassen.

Damals glaubte ich, ich sei nun endlich bei meinem beruflichen Ziel angekommen. Als ich mich aber für einen Studienschwerpunkt entscheiden musste, stellte ich fest: Da gibt’s noch mehr! 🙂

 

Der Wald kommt ins Spiel

Mit dem Wald und der Natur bin ich aufgewachsen, die Tannennadeln liegen mir im Blut 😉 So war es für mich auch sowas von klar, dass ich mich für Natur- und Umweltpädagogik entschied. Angesteckt von der tollen Stimmung in der Studienschwerpunkt-Gruppe, jagte bald eine waldpädagogische Weiterbildung die nächste. Schliesslich bestritt ich dann nur wenige Monate nach meiner Diplomierung zur Kindergarten-Lehrperson, die Abschlussprüfung zur Waldpädagogin an der Forstschule Ort in Gmunden (Oberösterreich).

An die vielen Lernstunden an der Forstschule und auch die vielen Abendstunden mit österreichischem Bier, habe ich noch immer wunderbare Erinnerungen. Mit einigen meiner Waldpädagogik-Kollegen habe ich sogar noch immer Kontakt. An dieser Stelle möchte ich euch allen danken für die wohl schönste Weiterbildungszeit überhaupt 🙂

Viele Kinder spielen im Wald.

Die Forstliche Ausbildungsstätte im Schloss Ort in Gmunden, Oberösterreich. Die Forstschule ist heute in Traunkirchen zu finden, leider musste sie aus Platzgründen weg von diesem wunderbaren Platz.

Die Ausbildung zur Jägerin

Danach wurde es in Sachen Berufsausbildung für längere Zeit etwas ruhiger. Ich war und bin auch immer noch sehr gerne Kindergarten-Lehrperson. Der Wald und auch andere Naturthemen haben in dieser Zeit viel Platz in meiner Arbeit im Kindergarten eingenommen. Es entstanden ganze Projektmonate im Wald, wo ich hautnah miterleben durfte wie schnell Kinder ihre wilde Seite aber auch gleichzeitig ihre Wurzeln (wieder) entdecken. Seither ist der Wald aus meiner Arbeit nicht mehr wegzudenken.

Während ich vollzeit als Kindergarten-Lehrperson angestellt war, absolvierte ich privat die Ausbildung zur Jägerin. Die Ausbildung ist sehr zeitintensiv, so dass ich froh war nicht auch noch in einer beruflichen Weiterbildung zu stecken. In keiner anderen Aus- und Weiterbildung lernte ich so viel über den Wald und sein einzigartiges Ökosystem, wie in meinen vier Lehrjahren als Jägerin.

Ranger-Luft schnuppern in Südafrika

Wie du siehst, es lief viel bei mir in Sachen Aus- und Weiterbildung und doch war der Beruf des Rangers noch in weiter Ferne. Zwar wusste ich natürlich, dass es eine Ausbildung in der Schweiz gibt aber ich dachte immer, ‚das ist nicht das Richtige, da findet man ja sowieso keinen Job‘.

Nach sieben Jahren als Kindergarten-Lehrperson war es dann aber mal an der Zeit für einen Tapetenwechsel und ich nahm unbezahlten Urlaub für mehrere Monate. Ich erfüllte mir einen lang ersehnten Traum und absolvierte in Südafrika die Grundausbildung zum….. RANGER! 🙂 Dass dieses Erlebniss den Anstoss für meine weitere berufliche Entwicklung werden sollte, war mir erst nach meiner Rückkehr in die Schweiz klar.

Im Süadfrikanischen Busch lernte ich meine Passion erst so richtig kennen: Menschen für Naturthemen begeistern. Ich möchte dir die Natur, unsere einzig wahre Heimat zeigen, so wie ich sie sehe. Ein einzigartiges Juwel, das es zu schützen gilt.

Das Bild zeigt Madeleine Gersbach wie sie ein Buch liest.

Auch als Safari-Ranger in Südafrika: ich habe immer das passende Bestimmungsbuch mit 😉

Das Bild zeigt Ranger und den Sonnenuntergang in Südafrika.

Die Ausbildung zum Ranger in Südafrika ist kein Spaziergang. Dafür wird man mit den schönsten Sonnenuntergängen verwöhnt.

Interessierst du dich für die Ranger-Ausbildung in der Schweiz? Hier gibt es mehr Informationen.

Was daraus geworden ist

Zurück in der Schweiz war mir klar, ich möchte dort anknüpfen, wo ich in Südafrika aufgehört hatte.

Ich schloss die Ausbildung zur Rangerin ab und wagte ich mich in die Selbständigkeit.

Nun helfe ichWaldpädagogInnen, NaturpädagogInnen und ErzieherInnen dabei ihre Arbeit zeitsparend zu planen und Naturwissen kindgerecht zu vermitteln, damit aus einfachen Waldtagen echte Naturschutz-Aktionen werden.

Möchtest auch du aus deinen Waldführungen und Naturtagen echte Naturschutz-Aktionen machen? Dann kontaktiere mich für ein kostenloses Beratungsgespräch.

Das Bild zeigt Madeleine Gersbach mit Ranger Uniform.

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Rangerin und Waldpädagogin

Und ich unterstütze dich dabei, deine naturpädagogische Arbeit zeitsparender und mit viel Naturwissen zu planen.

Wald von Ameise bis Zaunkönig: Das ist mein Motto bei der Arbeit und meine persönliche Haltung. Denn es gibt in der Waldpädagogik nicht DIE eine richtige Methode oder die eine Arbeitsweise. Es gibt nur das, was du daraus machst.

Mein Wunsch ist es, dass du herausfindest, wofür dein Herz brennt. Denn dann machst du aus einem einfachen Waldtag eine echte Naturschutz-Aktion!

Lass uns zusammen, den Kindern die Schönheiten unserer einzigartigen Welt zeigen.

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