Von Null auf Kindergeburtstag im Wald

18. Nov 2020 | Waldpädagogik in der Praxis | 0 Kommentare

Aller Anfang ist schwer

Eigentlich wollte ich ja im März 2020 mit meinem Angebot Kindergeburtstage im Wald durchzuführen, an den Start…

Weisst du noch, was dann passierte? Ja, der grosse Corona-Lockdown legte alles lahm.

So stand ich also da, mit meinem neuen Business und durfte keine Aufträge durchführen. Annehmen konnte ich sie auch nicht wirklich, denn niemand wusste, wie lange das dauern würde.

Als dann kurz vor den Sommerferien die ersten Lockerungen kamen, waren alle Menschen immer noch in einer Art Schockstarre. Jeder war zwar froh, dass man sich endlich wieder treffen durfte aber ein komischer Beigeschmack blieb.

Folgedessen hat auch über den Sommer niemand ein Angebot bei mir gebucht. Verübeln kann ich es niemandem. Ich selber war und bin auch immer noch sehr vorsichtig.

Alls dann der Herbst mit grossen Schritten näher kam, begab ich mich innerlich eigentlich schon in die Winterstarre. Niemand bucht doch in der kalten Jahreszeit einen Kindergeburtstag im Wald.

Ich sage dir, ich habe mich getäuscht!

Innerhalb einer Woche, regnete es fünf Anfragen. Ich war schon fast etwas überfordet 🙂

 

Kindergeburtstag zum Ersten

Startschuss für meinen allerersten Kindergeburtstag im Corona-Herbst, gab die Tochter meiner besten Freundin.

Sie wünschte sich einen Kindergeburtstag mit Schatzsuche, Raubtieren und viiiiieeel Bewegung. Diese Wünsche erfüllte ich ihr natürlich gerne.

Los geht’s!

Die Kinder werden von meiner Freundin und ihren eigenen Kindern bei einem Treffpunkt abgeholt. Nach einem Fussmarsch von etwa 10 Minuten, kommen sie bei mir an.

Ja, Corona ist natürlich trotz viel frischer Luft, auch im Wald ein Thema. Ich trage selbstverständlich eine Maske und die Kinder müssen bei der Ankunft ihre Hände desinfizieren.
Diese Routine löst bei mir immer noch ein komisches Gefühl aus aber die Kinder sind da echt gelassen. Ohne zu fragen oder eine Bemerkung werden die Hände desinfiziert und weiter gehts!

„Weisst du Madeleine, in der Schule müssen wir das auch immer machen“, sagt mir ein Mädchen, als sie meinen fragenden Blick sieht.

Ja, wir Erwachsenen machen uns wirklich manchmal das Leben schwer 😉

Aber genug von Corona-Massnahmen. Bist du schon einmal blind über unebenen Waldboden gegangen?

Nein? Dann wird es allerhöchste Zeit, denn die Kinder, können vom Begrüssungsspiel nämlich nicht genug bekommen. Immer wieder wechseln sie sich ab. Ein Kind führt das andere, welches die Augen geschlossen hält.

Aber halt! Was ist denn das?

Zwei Mädchen entdecken einen Korb mit buntem Tuch. Sofort wird das Geburtstagskind gerufen, es soll doch hineinschauen.

Grosse, neugierige Kinderaugen erblicken eine Schatzkarte und einen Brief.

Hilfe!

Wir Raubtiere wurden gefangen. Bitte befreit uns. Wenn es euch gelingt, dann belohnen wir euch mit einem Schatz.

Bevor ich auch nur irgendein Wort dazu sagen konnte, rennen die Kinder los!

„Ein Schatz, wie cool ist denn das!“ höre ich einen Jungen rufen 🙂

 Schatzsuche im Wald

Verschiedene Rätsel und Aufgaben, an verschiedenen Orten gilt es zu lösen. Besonders viel Spass macht den Kindern die Aufgabe, so weit wie ein Luchs zu springen.

Nach kurzer Zeit sind die Aufgaben gelöst und es geht darum den Schatz zu suchen. Wo ist er denn bloss?

Endlich kommt ein Kind mit der geschmückten Truhe zur Feuerstelle. Das Geburtstagskind zückt einen kleinen Schlüssel und die Truhe öffnet sich.

Viele goldene Schoko-Taler glänzen den Kinderaugen entgegen und so schnell wie die Truhe gefunden war, so schnell sind die Taler auch in Hosentaschen und Rucksäcken verschwunden 🙂

Was darf auf keiner Party fehlen?

Jetzt ist es aber Zeit für den Höhepunkt ein jeder Geburtstagsparty. Die Kerzen werden angezündet, der Kuchen wird genüsslich verspeisst und dann die Geschenke.

Nach 30 Minuten wird jetzt endlich das letzte Geschenk ausgepackt und das Geburtstagskind bedankt sich anständig bei allen Gästen.

Aber weisst du, was auch noch zu einer richtigen Geburtstagsfeier gehört? Natürlich die guten Wünsche an das Geburtstagskind.

Das Wunschfeuer hat uns bisher Wärme an diesem nebligen Nachmittag gespendet. Jetzt aber soll es seinen Zweck erfüllen.

Die Kinder schreiben nach und nach ihre Wünsche an das Geburtstagskind auf Holzbretter, lesen ihren Wunsch vor und geben ihr Brett in das Feuer.

Der Rauch trägt nun alle Wünsche in den Himmel, auf dass sie alle in Erfüllung gehen möchten.

Der Abschluss

So langsam nimmt die Energie der Kinder etwas ab.

„Madeleine, ich möchte spielen!“

„Na klar, dafür haben wir noch etwas Zeit. Bleibt bitte in Sichtnähe.“

Kaum ausgesprochen, sind auch schon die ersten drei Kinder zwischen den Bäumen verschwunden.

„Madeleine, ich möchte aber lieber Verstecken spielen.“

Auch das geht natürlich!

„Möchte vielleicht jemand eine Waldkrone basteln?“

Ausgerüstet für (fast) alle Eventualitäten, habe ich natürlich einen ganzen Korb an Spiel- und Bastelideen dabei. So enstehen viele Kronen und die Kinder küren sogar eine inoffizielle Waldkönigin 😉

Langsam wird es aber dunkel und Zeit um zurück zum Treffpunkt zu gehen. Die ersten Mamas warten auch schon, als meine Freundin die Kinder zurückbegleitet.

Was für ein Tag! Trotz dichtem Nebel, waren die Kinder ständig in Aktion und vielleicht genau darum, war der ganze Nachmittag über eine ganz spezielle Geburtstags-Stimmung.

 

Das Fazit vom Geburtstagskind:

„Das war ein super Geburtstag! Aber Madeleine, die Schatzsuche war etwas zu einfach. Das nächste Mal musst du schwierigere Aufgaben stellen.“

🙂 Wird gemacht!

 

Möchte dein Kind auch einen Waldgeburtstag erleben?

Dann findest du hier mein Angebot -> hier

 

Schreibe mir doch in die Kommentare, welche Wünsche hätte dein Kind für einen Waldgeburtstag?

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