Wenn die Natur zur Ruhe kommt und die Geräusche im Wald klarer werden, beginnt für Kinder eine Zeit der besonderen Faszination. Die Idee einer „Tierweihnacht“ bietet eine perfekte, naturverbundene Struktur, um im Dezember Wissenstransfer mit achtsamen Naturerfahrungen zu verbinden. Ganz ohne den üblichen Weihnachtstrubel oder aufwendige Vorbereitung.
In diesem Beitrag erhältst du praxisnahe, sofort umsetzbare Ideen und erprobte Methoden für deine Winter-Waldtage. So bietest du deiner Gruppe fundierte Naturpädagogik und erleichterst dir selbst die stressige Vorweihnachtsplanung.
Warum das Thema „Tierweihnacht“ gut funktioniert
Die Integration von Tieren und Geschichten ist ein effektiver Anker für den Lernerfolg. Eine Tierweihnacht ist mehr als nur ein stimmungsvolles Thema; sie liefert dir eine klare und flexible Struktur für deine Waldtage:
- Fördert den Wissenstransfer: Bietet einen emotionalen Zugang, um konkretes Wissen über die Winterstrategien der Tiere zu vermitteln.
- Schafft Achtsamkeit: Das bewusste Lauschen und Beobachten öffnet den Blick für die oft übersehene winterliche Tierwelt.
- Ist sofort umsetzbar: Der Wald liefert das Material. Es sind keine zusätzliche Deko oder spezielle Anschaffungen nötig.
- Eignet sich für alle Altersgruppen: Funktioniert für Kita-Gruppen genauso wie für Erwachsene.
5 Winter-Waldtiere als Fokus für deine Dezember-Waldtage
Diese fünf Tiere sind im Winter besonders aktiv oder präsent und eignen sich hervorragend, um die Tierweihnacht thematisch aufzubauen:
🦊 Fuchs – Der geschickte Winterjäger
Der Fuchs ist im Winter als geschickter Jäger unterwegs. Sein klar erkennbares Trittsiegel und seine spezielle „Maus-Sprung-Technik“ bieten fundierten Gesprächsstoff für deine Gruppe.
- Passende Idee: Die Kinder imitieren den Fuchs und üben die Sprungtechnik in den Schnee oder ins Laub, um versteckte „Mäuse“ (Zapfen) zu finden.
🐿️ Eichhörnchen – MeisterIn der Vorratsverstecke
Als Meister der Vorratsverstecke ist das Eichhörnchen ein perfektes Tier, um über Überleben im Winter und Organisation zu sprechen.
- Passende Idee: Suchspiel „Das vergessliche Eichhörnchen“ – Die Gruppe versteckt Zapfen oder Nüsse und versucht, diese nach einer kurzen Ablenkung wiederzufinden. Eine vollständige Anleitung findest du in meiner Material-Box für CHF 0,- ➡️ zur Material-Box
🦌 Reh – Wächter der Stille
Die scheuen Rehe stehen für die Ruhe und Stille des Winterwaldes. Das Thema ist ideal für Übungen zur Körperwahrnehmung und zum bewussten Bewegen.
- Passende Idee: „Geh wie ein Reh“ – eine Achtsamkeitsübung, bei der langsame, ruhige und bewusste Bewegungen trainiert werden.
🦡 Dachs – Der verborgene Winterbewohner
Der Dachs ist ein verborgener Bewohner, dessen Winterruhe sich wunderbar für Geschichten und Fantasiereisen in seine Höhlenwelt eignet.
- Passende Idee: Bauaufgabe „Dachsbau“ – Die Kinder bauen aus Ästen, Laub und Naturmaterialien eine geschützte Höhle, um die Notwendigkeit von Winterruhe zu verstehen.
🐗 Wildschwein – stark, schlau und unheimlich sozial
Ein starkes, soziales Tier, das auch im Winter aktiv ist und in engen Familienverbänden lebt. Ideal zur Thematisierung von Kooperation und Teamgeist.
- Passende Idee: Kooperationsspiel „Rotte im Winterwald“ – Gruppenspiele, bei denen die Kinder zusammenarbeiten müssen, um eine Aufgabe zu lösen.
Bilderbuch-Tipp „Wie weihnachtelt man?“
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Der Hase hat von den Zweibeinern gehört, dass sie Weihnachten feiern. Aber wie weihnachtelt man genau? Die Eule weiss es als Einzige. Sie sagt: „Weihnachten ist wenn mir alle ein Geschenk bringen!“
Der Hase und die anderen Waldtiere legen sich mächtig ins Zeug. Am Ende aber gesteht die Eule ihren Schwindel und sie feiern zusammen ihre ganz eigene Weihnacht im Wald.
Der Autor Lorenz Pauli schreibt in einem witzigen Stil und die Bilder von Illustratorin Kathrin Schärer sind für Kinder und Erwachsene geeignet.
Ich empfehle das Buch ab einem Alter von 2 Jahren und würde es auch Jugendlichen und Erwachsenen erzählen. Mit älteren Gruppen lässt sich damit gut über den Sinn des Schenkens diskutieren.
Nur Waldwissen vermittelt dieses Bilderbuch nicht.

4 sofort einsetzbare Aktivitäten für deinen Tierweihnachts-Waldtag
Die folgenden Übungen sind Methoden ohne grossen Materialaufwand, die du direkt in deinen nächsten Waldtag integrieren kannst. Sie helfen dir, Wissen leicht verständlich zu vermitteln:
Einstieg: Der „Tierweihnachts-Kreis“
Stell dir vor, jedes Waldtier bringt eine seiner wichtigsten Fähigkeiten als Geschenk zur Feier mit. Die Kinder dürfen raten und diskutieren, was das sein könnte. Beispiel:
- Der Fuchs: Bringt seine Tarnung und sein warmes Winterfell.
- Das Wildschwein: Bringt seinen Mut und seine soziale Gemeinschaft.
- Das Eichhörnchen: Bringt seine perfekt organisierten Vorräte.
Ein einfacher Einstieg, der Fachwissen spielerisch verpackt. Idealerweise bringst du Bildmaterial und/oder Tierfelle mit.
Bewegungsspiel: „Waldfest vorbereiten“
Ein kooperatives Spiel zur schnellen Aktivierung. Die Kinder müssen dem Wald helfen und Aufgaben erledigen, die den Wintertieren zugutekommen. Je nach Gruppe kannst du hier variieren, ob die Aufgaben auf Zeit erledigt werden müssen oder nicht.
- Vorrats-Haufen: Gemeinsam Laub und Äste sammeln.
- Spuren suchen: Tierspuren im Sand oder Schnee identifizieren.
- Verstecke bauen: Schnell einen kleinen Asthaufen als Schutz für Kleintiere errichten.
Achtsamkeitsmoment: „Der Wald atmet“
Besonders wertvoll, um unruhige Gruppen am Ende des Tages zu zentrieren.
Alle stehen still. Die Gruppe schickt den Waldtieren im Stillen positive Wünsche oder Weihnachtsgrüsse. Fokus auf das eigene Atmen und das Lauschen der Wintergeräusche. (Dauer: 2–3 Minuten).
Kreativaufgabe: „Tierspuren-Druck“
Die Kinder nutzen Stöcke, Zapfen, Steine oder ihre Hände, um die Spuren der fünf Wintertiere in feuchten Sand oder Schnee zu drucken.
Alternativ kannst du auch Gipsabdrücke von echten Trittsiegeln machen: Eine Anleitung findest du beim LBV
Wichtiger Naturschutz-Tipp: Verantwortungsvoller Umgang mit Wildtieren
In der Weihnachtszeit tauchen oft Ideen zur „Tierfütterung“ mit mitgebrachten Lebensmitteln wie Äpfeln, Orangen oder Nüssen auf. Hier ist jedoch Vorsicht geboten:
Ungeeignetes Futter: Die mitgebrachten Lebensmittel sind für die Verdauung von Wildtieren nicht geeignet und können ihnen Schaden zufügen. Apfel stehen natürlicherweise nicht auf dem Winterspeiseplan eines Wildtieres und Orangen oder Erdnüsse sind kein heimisches Futter.
Ökologische Belastung: Zurückgelassene Reste und Abfälle belasten den Organismus des Waldes. Der Waldboden ist kein Komposthaufen.
➡️ Als verantwortungsbewusste Waldpädagogin verzichtest du darauf, Essen für Wildtiere in den Wald zu legen. Stattdessen förderst du die achtsame Beobachtung und das Verständnis für die natürlichen Überlebensstrategien der Tiere, die du in deinem Waldtag vermittelst.
Fazit: Weniger Planungsaufwand, mehr Wald-Wissen
Ein Tierweihnachts-Waldtag ist die perfekte Antwort auf die Herausforderungen im Dezember. Du lieferst deiner Gruppe fundierte Naturpädagogik, entschleunigst den Alltag und positionierst dich als kompetente Naturvermittlerin.
Du brauchst dafür keine lange Vorbereitung. Du benötigst lediglich: eine klare Struktur, fundierte Wissenshäppchen und sofort einsetzbare Materialien.
Tierweihnacht ohne Aufwand? So gehts!

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Viel Freude mit deinem Tierweihnachts-Waldtag! 💚




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